Monitoring, Reporting und BiPRO-Dashboards – ein Praxisbericht

Monitoring, Reporting und BiPRO-Dashboards – ein Praxisbericht

Der Betrieb eines BiPRO-Webservices erzeugt zahlreiche Daten, auf deren Grundlage u.a. versicherungsfachliche Auswertungen, Analysen, aber auch Aspekte für Produktentwicklungen und -anpassungen möglich sind.

Dass IT-Anwendungen Aktivitäten protokollieren, ist seit vielen Jahren gängige Praxis. Diese Log-Dateien (Protokolle) nicht nur für die technische Überwachung und die Fehlersuche zu verwenden, sondern auch zur Bewertung der Services aus fachlicher und betriebswirtschaftlicher Sicht, bietet sich mit den mittlerweile verfügbaren Analysewerkzeugen geradezu an.

Basis dafür ist ein funktionierendes Monitoring der Webservices und das Speichern der erhobenen Daten. Für die Analyse der protokollierten Daten existiert mittlerweile ein ganzer „Zoo” von Anwendungen. Verbreitet, weil lizenzfrei und in vielen Cloud-Umgebungen schnell verfügbar, sind der „ELK-Stack“ und die Produkte aus der Reihe Prometheus/Grafana. Die meisten aktuellen BiPRO-Webserviceumsetzungen können mit Hilfe dieser Werkzeuge analysiert werden. Der Begriff „ELK-Stack“ ist abgeleitet aus den genutzten Softwareprodukten Elasticsearch, Logstash und Kibana, die eine breite Palette von Themen abdecken: Protokollanalyse, Dokumentensuche, Sicherheits-informationen und Ereignismanagement (SIEM) sowie Monitoring. Dabei liegt ein Schwerpunkt der Nutzung im Bereich der Erfass¬ung und Visualisierung entsprechender Such- und Analysekriterien.

Protokollierung der Serviceaktivitäten

Ursprünglich wurden für die technische Überwachung und Fehleranalyse der Anwendungen Log-Dateien eingesetzt. Typischerweise enthalten diese Start- und Fehlerdetails, Antwortzeiten, Datenvolumen u. ä. Mittlerweile haben sich in der Softwaretechnik auch sog. Metriken etabliert. Dafür müssen die zu überwachenden Anwendungen entsprechende Messpunkte (Metrics) bereitstellen, die von geeigneten Komponenten „abgelesen“ werden.

Um diese Verfahren auch für das fachliche Reporting zu nutzen, müssen zusätzlich entsprechende Daten aus dem Betrieb des BiPRO-Services protokolliert werden. Dabei spielt es zunächst keine Rolle, auf welchem Weg (Log oder Metrik) die Betriebsdaten für die Analyse bereitgestellt werden. Auch für die Kosten, die durch die Speicherung der Daten anfallen, sind in erster Linie Umfang und Dauer der Speicherung in der jeweiligen Datenbank entscheidend.

Die erhobenen Daten können einerseits als Livedatenstrom in einem Dashboard angezeigt werden, anderseits sollten die erhobenen Daten für spätere Analysen oder Zeitreihenauswertung in einer Datenbank gespeichert werden. Die Protokolldaten werden für verschiedene Zwecke verwendet, darunter Sicherheit, Fehlerbehebung, Leistungsoptimierung, Compliance und Analyse.

Wichtig ist hierbei die Speicherdauer dieser Daten festzulegen. Hier spielen rechtliche Vorgaben, aber auch eigene interne Prozesse eine Rolle: eine Standardspeicherdauer beträgt ca. 90 Tage, darüber hinaus ist es möglich, anonymisierte Daten für einen längeren Zeitraum abzulegen. Die Protokollierung von BiPRO-Webservice-Daten ist entscheidend, um Informationen über den Datenverkehr, die Leistung und etwaige Fehler im Betrieb der Webservices zu erfassen und zu analysieren .

Dashboards zur Darstellung

Dashboards sind ein wichtiges Instrument zur Visualisierung von Webservice-Daten, da sie es ermöglichen, Parameter, Trends und Fehler in ihren Integrationen schnell zu erfassen und zu analysieren. Mit Dashboards können Unternehmen wichtige Leistungsindikatoren überwachen, Probleme identifizieren und fundierte Entscheidungen treffen. Die oben erwähnten Analysewerkzeuge bringen geeignete Anwendungen mit, z.B. die Tools “Kibana” oder “Grafana”.

Ein benutzerfreundliches Dashboard erhöht die Effizienz der BiPRO-Integration, und erleichtert die schnelle Identifizierung und Behebung von Problemen. Es sollte folgende Merkmale aufweisen:

  • Übersichtliche Darstellung von Parametern (Antwort¬zeiten, Fehlerquoten, Datenverkehrsvolumen)
  • Interaktive Visualisierungen
  • Echtzeitaktualisierung

Monitoring des aktuellen Betriebs

Aktives Monitoring bedeutet heute weit mehr als nur die Überprüfung der Online-Erreichbarkeit eines Webservices. Die sog. Health Checks, die mit einem kurzen Request Statusdaten abgerufen werden, bleiben weiterhin hilfreich.

Das Monitoring von BiPRO-Webservices ermöglicht es, die Leistung der BiPRO-Integrationen in Echtzeit zu überwachen sowie Probleme schnell zu erkennen und zu beheben. Durch die Überwachung von Parametern wie Antwortzeiten, Fehlerquoten und Datenverkehrsvolumen können Unternehmen die Leistung ihrer Webservices bewerten und Engpässe identifizieren.

Wichtige Parameter für das Monitoring sind:

  • Antwortzeit: Die Zeit, die benötigt wird, um auf eine Anfrage an einen BiPRO-Webservice zu antworten.
  • Fehlerquote: Der Anteil der Anfragen an BiPRO-Webservices, die fehlerhaft sind oder zu Fehlern führen.
  • Datenverkehrsvolumen: Die Menge an Daten, die zwischen den Unternehmen mit den BiPRO-Webservices übertragen wird.
  • Verfügbarkeit: Der Anteil am Jahr oder Monat, zu dem der Webservice tatsächlich genutzt werden kann.

Reporting aus fachlicher Sicht

Fachliche Aussagekraft bekommt die Darstellung in einem Dashboard, wenn zusätzlich Inhalte der BiPRO-Daten protokolliert wurden. Da sich das fachliche Reporting üblicherweise über mehrere Wochen oder Monate erstreckt, müssen auch die protokollierten Daten (ggf. verdichtet) über diesen Zeitraum vorgehalten werden. Daher sollten schon bei der Protokollierung Datenschutzbelange berücksichtigt werden.

Natürlich sind je nach überwachtem Prozess unterschiedliche Parameter für die Beurteilung relevant. Effektive Dashboards zur Visualisierung stellen beispielsweise folgende Zusammenhänge dar:

  • Verteilung der Anfragen auf unterschiedliche Consumer
  • Verhältnis von Anfragen zu eingereichten Anträgen
  • Verteilung der Anfragen auf Produkte und Tarife
  • Ablehnungsgründe
  • Größe übertragener Dokumente
  • Verteilung der beantragten Geschäftsvorfälle

Themenfeld BiPRO-Analytics

Aus den gespeicherten Daten lassen sich aber noch weitere versicherungsfachliche Themen ableiten. Eine Auswertung der Anfragen kann nicht nur zur Recherche von Fehlerquellen, sondern auch als Wahrnehmung von Interessentenbedürfnissen genutzt werden. Die Analyse von z.B. getQuote-Anfragen kann zu Impulsen für Produktentwicklung und Vertriebsaktivitäten führen. Konkret kann eine Auswertung von angefragten Versicherungssummen und Selbstbehalten Auskunft über einen besonderen Bedarf bei Interessenten ergeben. Dieses kann wiederum in die Weiterentwicklung von Versicherungsprodukten fließen, welche die speziellen angefragten Bedarfe abdecken. Ebenso können z.B. Informationen zur Altersstruktur und Wohnorte der Interessenten Auskunft über Zielgruppen geben, die vertrieblich genutzt werden können.

Der technische Weg zu einer Implementierung und Visualisierung dieser Informationen ist überschaubar:

  • Zuerst müssen entsprechende Logs oder Metriken im BiPRO-Webservice angelegt werden.
  • Diese Parameter müssen mit fachlichen Eigenschaften attributiert werden.
  • Anschließend werden sie für Tools, wie z.B. Grafana, Kibana oder Splunk zur Visualisierung bereitgestellt.

Daraus können beispielbezogen folgende Handlungsmaßnahmen abgeleitet werden:

  • Anpassungen bzw. Entwicklungen von Versicherungsprodukten
  • Zielgerichtete Information für Vertriebsmitarbeiter/Maklerbetreuer bereitstellen

Fazit

Monitoring, Reporting und Dashboards spielen eine entscheidende Rolle bei der Verwaltung und dem Betrieb von Webservices. Durch das Protokollieren von BiPRO-Webservice-Daten können Unternehmen wichtige Informationen über den Datenverkehr, die Leistung und Fehler beim Betrieb von BiPRO-Webservices erfassen. Das Monitoring von BiPRO-Webservice-Daten ermöglicht es Unternehmen, die Leistung ihrer BiPRO-Services in Echtzeit zu überwachen und Probleme schnell zu erkennen und zu beheben. Dashboards zur Visualisierung von BiPRO-Webservice-Daten bieten eine benutzerfreundliche Möglichkeit, Parameter, Trends und Fehler in BiPRO-Integrationen zu erfassen und zu analysieren, um fundierte Entscheidungen zu treffen und die Effizienz der Integrationen zu verbessern. Dabei gewinnt die Analyse der gespeicherten Daten an Bedeutung und kann Unternehmen helfen neue Produktanforderungen zu erkennen sowie Vertriebsaktivitäten zu starten.


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